Geriatronik Konzept

Geriatronik bezeichnet den Einsatz von Robotik, Mechatronik und Informationstechnologie, insbesondere von maschineller Intelligenz und 3D-Technologie, in der Geriatrie, Gerontologie und in der medizinischen Versorgung älterer Menschen zur optimalen Unterstützung und zur Erhaltung und Verbesserung der Selbstbestimmung im Alter.

Die Geriatronik hat drei zentrale Ziele

Erhalt von Beweglichkeit und sozialer Teilhabe

Erhalt der Unabhängigkeit

Unterstützung der Pflegekräfte

Alltägliche Aufgaben können im Alter schnell zu einer Hürde werden. Robotik und maschinelle Intelligenz sollen bei altersbedingten Problemen wie verminderter körperlicher oder geistiger Fitness und Beeinträchtigungen durch Krankheit und fehlende soziale Interaktion helfen. Robotersysteme der Geriatronik sollen die Kommunikation zwischen Familienmitgliedern und Bekannten, die weit voneinander entfernt leben, verbessern sowie die Arbeitszeiten von Pflegekräften entspannen und ihnen ermöglichen, lange persönliche Gespräche mit den zu Pflegenden zu führen.

Oft ist es, entgegen dem eigenen Wunsch, nicht mehr möglich, selbstständig zu Hause zu leben. Daher entscheiden sich viele Senioren aufgrund ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigungen für ein Leben im Alten- bzw. Pflegeheim. Allerdings erhalten sie dort, durch den Fachkräftemangel begründet, oftmals nicht die Unterstützung, die sie für ein selbstbestimmtes Leben benötigen. Die Assistenzsysteme der Geriatronik stellen hierbei mittels Telepräsenz und personalisierter Diagnostik eine Möglichkeit des selbstbestimmten Lebens.

Geriatronik-Technologien unterstützen und entlasten Pflegende bei pflegefremden und nicht ergonomischen körperlich anstrengenden Tätigkeiten, oder solche, die sich langfristig nachteilig auf die Gesundheit auswirken und somit die Krankheitstage erhöhen. Geriatronik-Technologien sollen kein Ersatz für das Pflegepersonal sein, sondern eine Entlastung im Pflegealltag, indem sie zeitintensive oder anstrengende Tätigkeiten unterstützen.

Szenarien

Die Geriatronik soll ältere Menschen bei der Bewältigung des Alltags alleine in der eigenen Wohnung, bei Bettlägerigkeit, bei Arztbesuchen, in Zeiten der Rehabilitation und bei der täglichen Hygiene unterstützen.

GARMI als persönlicher Assistent, der die Teilhabe am Sozialleben ermöglicht

Humanoid als Helfer

Heinz hat sich mit Freunden auf dem Stadtfest verabredet. Damit er es nicht vergisst, ist der Termin notiert und auch GARMI hat ihn in seinen Daten gespeichert. Heinz hat sich schon zurechtgemacht, setzt sich aber nochmal in seinen Fernsehsessel, um die Nachrichten zu sehen. „Die nächsten Nachrichten folgen um 20 Uhr.“ Es ist Zeit zu gehen, Heinz will wegen seiner schweren Beine lieber eher los. Er winkt GARMI heran. „Ich muss los!“ „Zum Stadtfest?“, fragt GARMI. Heinz nickt. „Soll ich dir in die Schuhe helfen?“ Heinz nickt nochmals. GARMI bringt Schuhe von der Fußmatte herbei und hilft dem sitzenden Heinz hinein. Heinz versucht aufzustehen, schafft es aber nicht. Er macht eine hilflose Geste. GARMI bietet den Arm an, um Heinz beim Aufstehen zu unterstützen.

GARMI kann im Notfall als Schnittstelle für telemedizinische Hilfe dienen.

Telemedizin „Notfall“

Kurz nach dem täglichen Mittagsschlaf fühlt sich Heinz urplötzlich unwohl. Er ruft nach GARMI: „Ich fühle mich nicht gut. Ruf bitte einen Arzt!“ GARMI kommt sofort herbei und stellt währenddessen eine Verbindung mit dem ärztlichen Notdienst her. Dort erscheint der Ärztin der Notruf von Heinz auf dem Display der User-Avatar-Remote-Station. Die Ärztin kann sofort auf den Notfall reagieren und lässt sich mit GARMI verbinden. Nach einem kurzen analytischen Dialog lässt die Hausärztin GARMI eine Ultraschall- und EKG-Untersuchung durchführen –die Ultraschallbilder und das EKG werden dabei in Echtzeit an die Ärztin übertragen. Aus der Analyse der übertragenden Daten, welche von Algorithmen des Maschinenlernens unterstützt wurde, ist es der Ärztin möglich schnell einen Ernstfall zu erkennen. So auch in dieser Situation. Die Ärztin verständigt sofort den Notdienst, der Heinz schnellstmöglich mit einem Rettungswagen ins nächstgelegene Krankenhaus fährt, und übermittelt auch gleich den Befund an die zuständige Stelle.

Regelmäßige medizinische Check-ups ohne den Arzt persönlich besuchen zu müssen.

Telemedizin „regelmäßiger Check-up“

Es ist früh am Morgen und GARMI weckt Heinz. GARMI sagt: „Guten Morgen Heinz, dein wöchentlicher Check-up ist in einer Stunde, soll ich Frau Dr. Kunze anrufen?“ Heinz antwortet: „Guten Morgen GARMI, danke für die Erinnerung. In dreißig Minuten dann.“ Heinz macht sich fertig und GARMI stellt die Verbindung her. Mithilfe der User-Avatar-Remote-Station und des menschenmodell-basierten Monitorings führt die Ärztin die Routineuntersuchung durch. Die Ärztin sagt: „Herr Müller, Ihre EKG Werte sehen heute aber gut aus, nur Ihr Blutdruck ist immer noch ein wenig zu hoch. Bitte nehmen Sie für zwei Wochen diese blutdrucksenkenden Medikamente, eine Tablette dreimal täglich. Ich weise GARMI an, dass er Sie an die Einnahme erinnert.“

GARMI hilft bei der persönlichen Hygiene.

Hygieneverbesserung

Es ist spät abends und Heinz möchte ins Bett gehen. Heinz sagt: „GARMI könntest du mir ins Bett helfen?“ GARMI antwortet: „Natürlich. Wollen wir noch gemeinsam Zähneputzen?“ Heinz: „Ach ja, das habe ich schon wieder vergessen.“ GARMI und Heinz gehen gemeinsam ins Badezimmer. Heinz füllt ein Glas mit Wasser, während GARMI die Zahnbürste vorbereitet. Da Heinz, aufgrund stärker werdender Gicht, Probleme hat die Zahnbürste alleine zu halten, putzt GARMI Heinz vorsichtig die Zähne.

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